Chris Paul verlässt BBG
Das Intermezzo von Chris Paul bei der BBG Herford ist aus Mannschaftssicht durchaus erfolgreich gewesen: Von vier Spielen konnten drei mit dem sympathischen US-Amerikaner gewonnen werden. Besonders de...
WeiterlesenHerford. Gegen die BSV Münsterland Baskets aus Wulfener starteten wir mit einem 90:74 (23:20/23:19/19:17/25:18) Sieg in den nächsten Doppelspieltag der 1. Regionalliga West. Am Sonntag-Nachmittag kommen dann die NEW Elephants aus Grevenboich zu uns in die BBG-Arena. Die Begegnung wurde aufgrund eines Wasserschadens zu uns an die Werre verlegt.
Doch damit nicht genug ungewohntes: Auch auf der Trainerposition gab es eine Veränderung. Nach einer deutlichen Überschreitung seiner eigenen Befugnisse, sah sich der Vorstand zum Handeln gezwungen, Denis Ibricic mit sofortiger Wirkung von seinen Aufgaben zu entbinden. Und auch Chris Paul, der neue Forward aus den USA debütierte an diesem Wochenende erstmals im BBG-Trikot. Verzichten mussten wir hingegen auf unseren Flügelspieler Nejc Dizardevic, welcher aufgrund einer Verletzung pausierte.
Gegen die BSV Münsterland Baskets gelang ein energiegeladener Start. Enge Verteidigung und gutes Rebounding erschwerten den Gästen zu Beginn die Abschlüsse. Aber auch die Wulfener generierten mit einer Pressverteidigung bereits früh Druck am Ball. So war bereits nach wenigen Minuten klar, dass diese Partie eng umkämpft sein würde. Auf unserer Seite griff vor allem die Verteidigung am Ball sehr gut. Immer wieder mussten sich die Gäste schwere Würfe mit ablaufender Uhr als Option heranziehen, welche sie aufgrund ihrer individuellen Qualität jedoch hochprozentig verwandeln konnten. Vor allem der Top-Scorer Jonas Harper übernahm offensiv Verantwortung und sorgte so beim Stand von 15:14 für die erste Auszeit unseres Interim-Headcoaches Mihajlo Paskulov; mit Wirkung: Gleich im nächsten Angriff sorgte unser Aufbau Jawaad Tonye-Biyik für ein Highlight unterm gegnerischen Korb. Doch die Gäste blieben dran und nutzten ihre Stärke unter den Körben in Person von Nils Peters (23:20). Auch der Beginn des zweiten Viertels hatte weiterhin ein hohes Tempo auf beiden Seiten. Keiner der Teams schien dem Druck nachgeben und die Intensität verringern zu wollen. Das Resultat war eine weiterhin blitzschnell gespielte Partie mit viel Drive zum Korb und Highlights auf beiden Seiten (29:27). Kurz vor der Pause übernahm dann unser Forward Timon Petrovic die offensive Verantwortung und erzielte gleich 8 Punkte in Serie für uns, um die Energie der Gäste zu Matchen. Gen Ende der ersten Halbzeit brach die Kraft der Wulfener kurzzeitig ein, was wir nutzten, um uns ein kleines Polster zur Halbzeit zu erspielen (46:39). In der Pause hatten beide Trainer Zeit, taktische Anpassungen vorzunehmen. Dies machte sich auch auf dem Feld sofort mit Wiederbeginn deutlich bemerkbar. Die Partie verlief nun deutlich langsamer und beide Mannschaften versuchten, aus dem Halbfeld heraus zu guten Aktionen zu gelangen. Die Wulfener arbeiteten vor allem mit schnellen Drives und guten Pässen, wohingegen wir versuchten, unsere Forwards gezielt zu isolieren und so gute Chancen zu erspielen. Was jedoch stets intensiv blieb, war der Kampf um den Rebound. Auf beiden Seiten arbeiteten alle Spieler hart für jeden Ballbesitz. Durch unsere großen Guards konnten wir uns so eine kleine Führung erspielen, was die Gäste zur Auszeit zwang (56:44). Doch auch nach der kurzen Verschnaufpause fanden wir gute Lösungen gegen den Druck des BSV Wulfener. Und auch gegen den Top-Scorer der Gäste konnten wir in dieser Phase geschlossen als Mannschaft nahezu jeden Wurf erschweren. Infolgedessen erhitzten sich die Gemüter auf beiden Seiten, da die Gäste frustriert schienen und wir als Gastgeber entschlossen dagegenhielten. Mehrere technische sowie unsportliche Fouls auf beiden Seiten waren die Konsequenz, was die Führung jedoch letztlich nur erhöhte (62:45). Gegen Ende des dritten Viertels gelang es den Gästen, das Tempo durch eine Veränderung in der Verteidigung erneut zu beeinflussen, was unseren Rhythmus störte. Diese Unsicherheit nutzten die Wulfener, um den Rückstand zu verkürzen (65:56). Auch das letzte Viertel blieb geprägt von einer hohen Intensität. Der offene Schlagabtausch auf beiden Seiten war hart, was zu Abnutzungserscheinungen führten. Gleich zwei Mal innerhalb weniger Sekunden mussten die Schiedsrichter eingreifen, um die Situation nicht eskalieren zu lassen. Dies ging jedoch zum Leid von Tarik Jakupovic, welcher mit zwei technischen Fouls in Folge nach einer Auseinandersetzung die Halle verlassen musste (73:63). Alles schien Richtung Herzschlag-Finale zu gehen: Immer wieder kamen beide Teams zu guten Aktionen und Abschlüssen; jeder Wurf war erkämpft und jeder Ball mit maximalen Einsatz verfolgt. Beim Score von 80:69 mit gut zwei Minuten verbleibender Spielzeit griff der Coach der Wulfener nochmal zur Auszeit, um letzte Anweisungen vorzunehmen, doch dank zwei guten Verteidigungssequenzen gelang es uns letztlich, die Kontrolle zu behalten und den Sieg zu verbuchen (90:74).