Leistung und Transfergeschäfte hapern

Leistung und Transfergeschäfte hapern

Bernau (ha). Im Unterhaus des Profi-Basketballs hat die BBG Herford ihren Rückrun-denstart gründlich verpatzt. Der Aufsteiger bot bei der mit 59:91 (12:21, 20:18, 12:29, 15:23) derb ausfallenden Auswärtspleite gegen Titelaspirant Lok Bernau in der 2. Bundesliga ProB Nord eine dürftige Vorstellung.
Hierbei missglückte auch der Einstand von Neuerwerbung Jordan Mello-Klein. Besagter israelisch-amerikanischer Aufbauspieler erzielte während seiner 24 Einsatzminuten fünf Punkte (darunter ein Dreier), leistete zwei Assists sowie vier Defensivrebounds. Entscheidende Impulse für ein besseres Abschneiden blieben damit aus, was BBG-Cheftrainer David Bunts aber relativiert. „Jordan fehlen zwei Monate Spielpraxis, da bei seinem Ex-Verein der Kader sehr stark besetzt ist und er deshalb kaum Einsätze in der ersten Liga Israels erhielt. Jordan ist erst wenige Tage in Deutschland. Er benötigt noch Eingewöhnungszeit, wird uns aber definitiv weiterhelfen.“
Erschwerend blieb Herford die anvisierte Nominierung ihres zweiten Wintertransfers, Melvin Linde, verwehrt. Für den aus Trelleborg an die Werre gelotsten Schweden liegt bisher noch keine Spielberechtigung vor – sehr zum Ärger von BBG-Geschäftsführer Jürgen Berger. Verantwortlich für den Sand im Transfer-getriebe macht er den in der kleinen schweizerischen Ortschaft Mies sitzenden Weltbasketballverband FIBA. Wegen einer von dort fehlenden Rückmeldung an den Deutschen Basketball Bund (DBB) sei das Wechselprozedere ins Stocken geraten, weshalb nun die erforderliche zeitgerechte Freigabe fehlte.
„Das ist eine ganz traurige Veranstaltung! Die vorherigen Verwaltungsschritte mit dem schwedischen Verband sind abgeschlossen und lassen sich online zurückverfolgen. Nun wäre die FIBA am Zug. Solch eine Arbeitsweise ist einem weltweiten Profiverband nicht würdig. Offenbar macht dort der zuständige Sachbearbeiter gerade Weihnachtsurlaub“, echauffiert sich Berger mit Verweis auf das enge Transferfenster wegen der zum 24. Januar auslaufenden Wechselfrist.
Ob aber ein Mitwirken von Melvin Linde Lokomotive Bernau aus dem Gleis gebracht hätte, darf im Anbetracht der schwachen Teamleistung bezweifelt werden. Positiv bestachen nur Forward Dainius Zvinklys als intern bester Scorer (15) und Rebounder (7) so-wie Guard Marc Klesper mit einer ebenfalls zweistelligen Punktausbeute. Andere Leistungsträger blieben hingegen hinter ihren Erwartungen zurück. Bereits in den Anfangsminuten geriet die durchgehend rückständige BBG mit 0:13 in Schieflage, bevor nach einer Auszeit nebst mehrerer Auswechselungen sechs Punkte in Serie den besten Herforder Erfolgslauf des Abends darstellten. Das knapp gewonnene zweite Viertel bedeutete sogar ein erträgliches Halbzeitresultat (32:39) mit Schlagdistanzcharakter.
Da Bernau das alte Kalenderjahr mit einer überraschend deutlichen 50:90-Auswärtspleite bei den inzwischen punktgleich an der Tabellenspitze liegenden BSW Sixers Sandersdorf abge-schlossen hatte, bestand durchaus Hoffnung auf einen Coup der Hansestädter. Allerdings erwiesen sich derartige Spekulationen nach dem Seitenwechsel als Seifenblasen.„Nach unserem katastrophalen Start war die restliche erste Halbzeit okay. In der zweiten Halbzeit konnten wir daran nicht mehr anknüpfen. Ins-gesamt haben wir zu wenig getroffen, uns zu viele Ballverluste geleistet und waren in der Defense und bei den Rebounds einfach zu schlecht“, konstatierte Headcoach Bunts.
Als schwacher Trost bleibt die zeitgleiche klare Niederlage von Schlusslicht Gießen Pointers (66:98 in Köln), die zuvor zum Hinrundenende ihren Rückstand auf Herford durch einen 91:88-Heimsieg gegen Schwelm auf drei Zähler verkürzt hatten. Die Gießener Hoffnungen im Abstiegskampf ruhen auf deren zwischenzeitlicher Nachverpflichtung Jacob Ledoux.
BBG Herford: Niehus (5), Alban (2), Winck (8), Kreuz, Svinger, Zemhoute, Zvinklys (15), Gulley (6), Mello-Klein (5), Volkus (7), Klesper (11)