Verschlafener Start verhindert nachträgliches Weihnachtsgeschenk

Verschlafener Start verhindert nachträgliches Weihnachtsgeschenk

Herford. Zum Ende des Jahres war die BBG Herford unter der Leitung von Headcoach David Bunts hoch motiviert, endlich den ersten Heimsieg der Saison 2022/23 in der BARMER 2. Basketball Bundesliga zu erringen. Nachdem man in den vergangenen Wochen immer wieder mit krankheits- oder verletzungsbedingten Ausfällen zu kämpfen hatte, waren viele der angeschlagenen Akteure am 12. Spieltag nun wieder voll belastbar. Der SC Rist-Wedel hingegen reiste ohne Aufbauspieler Leif Möller an. Der junge Guard, welcher mit 12,2 Punkten pro Partie eine wichtige Stütze im Offensivsiel der Gäste darstellt, war eine mögliche Schwachstelle für Headcoach Bunts. Allerdings kam das Team aus Wedel mit Rückenwind in die BBG-Arena; das letzte Spiel gegen RASTA Vechta konnten sie mit 83:81 für sich entscheiden. Unsere Mannschaft hingegen unterlag am letzten Spieltag nach einer aufopferungsvollen und extrem kämpferischen Leistung in der Overtime mit 84:90 gegen die Itzehoe Eagles.

Vor rund 300 lautstarken Fans kam das Team von Coach Bunts konzentriert in die Partie und konnte die ersten Angriffe erfolgreich verteidigen. Im Anschluss daran fand Aufbauspieler Omar Zemhoute unseren Forward Dainius Zvinklys, welcher die ersten Punkte zur Führung erzielte. Kurz darauf traf Zvinkyls erneut von jenseits der Dreipunktlinie und erhöhte auf 5:0, eher auch Wedel die ersten Punkte der Partie erzielen konnte. Vor allem Michal Kozak, der Center der Gäste, bereitete unserer Mannschaft in der Anfangsphase Schwierigkeiten unter dem Korb. Aus diesem Grund fanden wir nur selten den Weg zum Korb und mussten oft von jenseits der Dreipunktlinie abschließen. Wedel hingegen fand schnell zum eigenen Rhythmus und erkämpfte sich eine 5:11-Führung, ehe Shawn Gulley mit einem erfolgreichen Wurf auf 8:11 verkürzte. Ein schneller Korbabschluss der Gäste und ein verwandelter Dreipunktwurf veranlassten Headcoach David Bunts dann Mitte des ersten Viertels dazu, die erste Auszeit zu nehmen. Nach der Auszeit kam der genesene Flügelspieler Alex Winck für Piet Niehus in die Formation und die Verteidigung umgestellt; den Rhythmus des amerikanischen Importspielers Harrison Cleary schien dies jedoch nicht zu beeinträchtigen. Seine unter enormen Druck verwandelten Würfe erhöhten den Herforder Rückstand auf 8:21. Auch am defensiven Ende erschienen die Gäste nun konzentrierter zu agieren, da gleich mehrere Angriffe unseres Teams erfolgreich verteidigt werden konnten, ehe Flügelspieler Alex Winck mit knapp 3 Minuten verbleibender Spielzeit im ersten Abschnitt erfolgreich den Weg zum Korb fand. Allerdings blieb es für den Rest des Viertels schwierig, zum eigenen Spiel zurückzufinden, weshalb wir mit einem Rückstand von 10:31 bereits zum früh einen enorm hohen Rückstand aufzuholen hatten.

Im zweiten Viertel trat die Mannschaft von Headcoach Bunts nun deutlich entschlossener auf und konnte mit einem erfolgreichen Dreipunktwurf von Marc Klesper erfolgreich starten. Vom Momentum und den Fans angestachelt, gelang direkt im Anschluss der nächste defensive Stopp und ein weiterer erfolgreicher Wurf von Forward Vaidotas Volkus, ehe die Gäste aus Wedel zurückschlugen und in Form von Nikola Sredojevic an die Freiwurflinie gelangten. Unser Team kämpfte jedoch extrem entschlossen und setzte immer wieder nach, wodurch mehr Wurfchancen generiert und erfolgreich verwandelt werden konnten (17:31). Das kippende Momentum fiel auch Gästetrainer Stephan Blode auf, welcher mit einer Auszeit reagierte, um den Rhythmus zu stören. Doch auch Headcoach David Bunts fand die richtigen Worte, um die Einstellung seiner Mannschaft hoch zu halten. Gleich mehrere gegnerische Angriffe konnten gestoppt werden; außerdem war der Zug zum Korb in Form von Herforder Innenspieler Vaidotas Volkus und Forward Shawn Gulley in dieser Phase kaum zu stoppen. Erst mit dem erfolgreichen Dreipunktwurf des gegnerischen Aufbauspielers Justus Waller schien Wedel zurück zum eigenen Spiel zu finden. Vor allem die Größenvorteile und die enorme Spannweite der Nummer 77, Christian Okolie (2,06m), stellte unsere Mannschaft vor große Schwierigkeiten. Immer wieder gelang es dem Innenspieler der Gäste, Bälle am offensiven Brett einzusammeln und so weitere Angriffe zu generieren. Diese wurden gleichzeitig zum Leidwesen unseres Teams konsequenter genutzt, was in einem 27:50-Pausenrückstand resultierte.

Mit dem Wechsel der Seiten nutzten die angereisten Gäste aus Wedel weiterhin jede Chance, die Defensive unserer Mannschaft zu bestrafen. Die sträflich offen gelassenen Schützen Simonas Paukste und Marc Nagora erhöhten die Führung nochmals und auch defensiv blieb das Team von Headcoach Stephan Blode konzentriert. Der Herforder Trainer David Bunts reagierte darauf hin mit einer Auszeit, um taktische Änderungen vorzunehmen. Vor allem die offenen Würfe der Gegner galt es, engmaschiger zu Verteidigen. Dies gelang zunächst auch, jedoch konnte Harrison Cleary zum aus unserer Sicht denkbar schlechtesten Zeitpunkt erneut mit seiner individuellen Klasse aufwarten und die Führung auf 31:60 erhöhen. Im Verlauf des dritten Viertels gelang es dem Aufbauspieler der Gäste nun immer wieder, seine Mitspieler gekonnt in Szene zu setzen. Zwar versuchte unsere Mannschaft mit verschiedenen Aufstellungen und Verteidigungsformen, den Rhythmus zu stören, dies war jedoch über weite Strecken nur Phasenweise erfolgreich. So ging es mit einem bereits spielentscheidenden 42:76-Rückstand ins letzte Viertel. Um aus der misslichen Lage noch etwas Positives zu ziehen, nutzte Headcoach David Bunts die Chance, den sonst weniger eingesetzten Akteuren Spielzeit zu ermöglichen. Die so gewonnene Erfahrung wird in den nächsten Spielen sicher von Vorteil sein. Vor allem die Herforder Spieler Aaron Kreuz und Philipp Svinger kamen so zu einem erhöhten Volumen an Minuten. Die über zu diesem Zeitpunkt knapp 35 Minuten konzentrierte Leistung der angereisten Mannschaft aus Wedel schien infolgedessen etwas abzunehmen, was Alex Winck nutzte, um gleich zwei Mal erfolgreich am Korb abzuschließen. Gleichzeitig ließen die Spieler des SC Rist Wedel nun einige Freiwürfe liegen; letztlich änderte dies jedoch wenig an der deutlichen 64:93-Niederlage.

Nun gilt es, zwischen den Jahren zu reagieren, die Situation sorgfältig zu analysieren und entsprechende Maßnahmen vorzunehmen, um den Vorsprung vor Tabellenschlusslicht Giessen aufrechtzuerhalten und an bereits gezeigte Leistungen anzuknüpfen. Die nächste Gelegenheit dazu hat unsere Mannschaft am 07.01.2023 beim Auswärtsspiel gegen LOK Bernau.