Sieg in letzter Sekunde sorgt für Führung in der ersten Playoff- Runde

Sieg in letzter Sekunde sorgt für Führung in der ersten Playoff- Runde

Beim 91:89-Sieg (24:27/23:22/25:18/19:22) unserer ersten Mannschaft gegen die TuS 59 HammStars hat das Team von Headcoach David Bunts nicht nur das erste Playoff-Spiel der Vereinsgeschichte gewonnen. Es gab auch gleich einen Vorgeschmack auf die nächsten Wochen: Die Playoffs sind bekanntlich für jedes teilnehmende Team und in beinahe jeder Sportart die spannendste Phase des Jahres; Fans lieben sie ebenso wie Spieler, aber nur, wenn man gewinnt. Die Partie am letzten Samstag war da keine Ausnahme.

Nachdem sich unsere Mannschaft in der regulären Spielzeit als Tabellenführer souverän präsentiert hatte, gelang es im Verlauf dieses Duells nicht, die Intensität des Gegners zu kontrollieren. Denn obwohl Hamm als theoretisch „schlechteste“ Mannschaft des Feldes auf Rang 8 in die Zwischenrunde einzogen war, zeigte sich erneut, dass kein Team in dieser 1.Regionalliga zu unterschätzen ist.

Mit Aufbauspieler Till Hornscheidt (30 Punkte, 3 Rebounds) als von Beginn an treibende Kraft erarbeitete sich die Mannschaft von Ivan Rosic häufig Vorteile und erspielte sich so qualitativ gute Würfe. Zudem zeigten die Gäste mit Joshua Boutte (19 Punkte, 15 Rebounds) und Jascal Knörig (2 Punkte, 5 Rebounds) ihre Klasse, die ihnen viele zweite und teilweise sogar dritte Wurfchancen einbrachte. Diese Präsenz bereitete unserer Mannschaft viele Probleme. Zwar war Aufbauspieler Omar Zemhoute (12 Punkte, 10 Assists, 6 Rebounds) erfreulicherweise wieder spielbereit, nachdem er seine Covid19-Infektion auskuriert hatte. Doch ohne Filip Serwatka und Vaidotas Volkus war es schwierig, die Rebounds am defensiven Brett einzusammeln. Zudem war die Verteidigung der Gäste sehr kompakt aufgestellt, wodurch es kaum gelang, das gewohnt schnelle Spiel aufzuziehen. Zwar rissen Ole Wendt (18 Punkte, 5 Assists, 3 Rebounds) und Piet Niehus (16 Punkte, 2 Rebounds, 2 Steals) immer wieder Lücken; doch zu wenig wurde der besser stehende Mitspieler gefunden. Auch Innenspieler Dainius Zvinklys (17 Punkte, 14 Rebounds) hatte enorme Schwierigkeiten, sich gegen seine Gegenspieler durchzusetzen. Hinzu kam, dass Hamm mit Mario Petric (15 Punkte, 8 Assists) und Faton Jetullahi (10 Punkte, 9 Rebounds) zwei Flügelspieler im Kader hat, welche die offensiven Geschicke in der ersten Halbzeit entscheidend beeinflussten, wodurch unser Team mit einem 47:49-Rückstand in die Kabine gehen musste.

Nach dem Seitenwechsel und einigen taktischen Anpassungen kam unsere Mannschaft nun besser in die Partie. Die spürbare Verwunderung, über die in fast jeder Facette besser agierenden Gäste, war der Entschlossenheit gewichen, dass man selbst als Tabellenführer in der regulären Saison beide Spiele hatte gewinnen können. Und auch der Druck einer möglichen Niederlage rückte für unsere Mannschaft in der zweiten Halbzeit sichtlich in den Hintergrund. Das Spiel wurde freier und schneller, die schwierigen Aktionen und eng verteidigten Würfe wirkten auf einmal leichtfüßig und im Rhythmus des Teams erspielt. Davon profitierte besonders Scharfschütze Dzemal Taletovic (15 Punkte, 4 Rebounds, 1 Assists). Als Aufbauspieler und Kapitän Ole Wendt einen schwierigen Dreipunktwurf verwandelte, um die erste Herforder Führung zu erspielen, nahm Gästecoach Rosic eine Auszeit und stellte seine Verteidigung um. Ab da entfalteten die Playoffs ihre wahre Wirkung: Es ist die spannendste Zeit des Jahres, und jedes Team kann innerhalb weniger Momente verlieren oder als Sieger vom Feld gehen, denn nichts aus der regulären Spielzeit hat noch Auswirkungen auf den Sieg oder die Niederlage. In diesem Bewusstsein mobilisierten beide Mannschaften alle Kräfte, und als Hamms Aufbauspieler Till Hornscheidt mit 5,4 Sekunden Restspielzeit von jenseits der Dreipunktelinie zum 89:89-Ausgleich traf, schien die Verlängerung sicher. Doch die Gäste hatten die Rechnung ohne Dzemal Taletovic gemacht. Angefeuert von einem energiegeladenen Publikum nahm der Scharfschütze den Ball aus einem BBG-Einwurfsystem im Rhythmus auf, positionierte sich Richtung Korb und warf ohne zu Zögern über zwei Verteidiger hinweg zum Sieg.

„Die Playoffs sind eine neue Erfahrung für die meisten Teams, so auch für uns. Hamm hat sich extrem gut vorbereitet und uns den Fastbreak über weite Teile des Spiels komplett weggenommen. Wir haben dafür in der zweiten Halbzeit die Wurfchancen minimiert und waren viel effizienter am defensiven Brett. Am Ende hätten beide Teams den Erfolg verdient gehabt, aber den letzten Wurf hatten wir und dank Dzemal [Taletovic] war es der siegbringende Wurf.“, so Headcoach David Bunts zum ersten Playoff-Spiel der Vereinsgeschichte.