Knappe Niederlage nach starkem Kampf

Knappe Niederlage nach starkem Kampf

Herford. Die Erwartungen der Herforder Basketballfans waren am 15. Spieltag der BARMER 2. Basketball Bundesliga schon beinahe greifbar. Mit Jordan Mello-Klein, Melvin Linde und der sensationellen Nachverpflichtung in Person von Filmore Beck kam das Team von Headcoach David Bunts mit viel Momentum in die BBG-Arena. Nach den zuletzt schwierigen Spielen wurde damit gleichzeitig auf die drohende Tendenz reagiert. Gegen die TKS 49ers sollte nun endlich der erste Heimsieg der Saison 2022/23 eingefahren werden, obwohl man kaum Zeit hatte, gemeinsam als Mannschaft den eigenen Rhythmus zu finden. Die Gäste aus Stahnsdorf unterlagen am letzten Spieltag mit 61:72 gegen die Itzehoe Eagles, konnten jedoch kurz vor dem Jahreswechsel mit einer 60:63-Leistung gegen die SBB Baskets aus Wolmirstedt beinahe eine Sensation vollenden. Angeführt wird das Team von aus Berlin von den deutschstämmigen Spielern Robin Jorch und Andrii Kozhemiakin. Kurz vor dem Hochball war somit klar: Beide Mannschaften wollten den ersten Sieg im Jahr 2023 einfahren.

In einer gut gefüllten BBG-Arena kam unsere Mannschaft mit viel Bewegung abseits des Balles gut in die Partie, wenngleich die ersten Punkte durch die 49ers erzielt werden konnten. Doch direkt im Nachgang konnten die ersten Zähler von Innenspieler Dainius Zvinklys erzielt werden, bevor Neuzugang Filmore Beck von jenseits der Dreipunktlinie die erste Führung erringen konnte. Vor allem beim defensiven Rebound war unser Team deutlich aktiver; gleichzeitig wurde das Tempo hochgehalten. Der Druck der ersten Minuten schien die 49ers zu überraschen; Headcoach Bunts hingegen war sichtbar zufrieden mit der gezeigten Leistung der Herforder. Vor allem die Neuzugänge Jordan Mello-Klein und Filmore Beck sorgten Tempo im Angriff, wenngleich man der Mannschaft ansah, dass erst wenige Male gemeinsam trainiert werden konnte. Die 49ers hingegen kamen nun auch endgültig in der BBG-Arena an und übernahmen nach einem getroffenen Dreipunktwurf sowie zwei schwierigen Korblegern eine 14:8-Führung. Herforder Headcoach David Bunts reagierte und änderte die Aufstellung seiner Mannschaft; gleichzeitig wurde auf eine Ganzfeldpresse umgestellt. Doch die Stahnsdorfer, angeführt von ihrem wichtigsten Spieler Andrii Kozhemiakin, reagierten überlegt und fanden gute Lösungen gegen den hohen Druck der Herforder. Dennoch: Die Verteidigung zeigte Wirkung im Hinblick auf die Effizienz der Abschlüsse. Immer wieder mussten die 49ers die Wurfuhr weit herunterspielen, um einen Weg zum Korb zu finden. Aber auch unser Team tat sich schwer mit dem hohen Tempo der Partie, weshalb die erste Auszeit durch Coach Bunts erfolgte. Mit leicht veränderten Systemen sollte der acht Zähler betragende Rückstand bis zum Ende des ersten Viertels egalisiert werden. Aber auch die Gäste reagierten und brachten mit Ben Defty ihren 2,10m großen Innenspieler in die Partie. Hierdurch gelang es den Herfordern nur schwer, sich Wurfchancen unter dem Korb zu erarbeiten; gleichzeitig war er unter den eigenen Brettern nur schwer zu stoppen. Der Rückstand konnte so jedoch leider nicht egalisiert werden; mit 10:20 ging es in den zweiten Spielabschnitt.
Der Druck der Gäste blieb auch zu Beginn des zweiten Viertels hoch. Der Weg zum Korb war für die Mannschaft von David Bunts extrem schwierig; gleichzeitig wurde auch das Pick&Roll aggressiv verteidigt. Doch auch die Wurfquote der Stahnsdorfer begann zu leiden. Die hohe Intensität am offensiven und defensiven Ende sorgte für fortlaufende Erschöpfung beider Teams, zumal nun auch die Gäste über das ganze Feld verteidigten. In Folge dessen blieb der Rückstand beinahe unverändert: 15:27 nach knapp fünf gespielten Spielminuten. Vor allem die Physis der angereisten Stahnsdorfer stellte unsere Mannschaft vor große Probleme. Angetrieben von den Heimfans drehte unser Team jedoch an der Intensitätsschraube und konnte einen 5:0-Lauf starten. Vladimir Pastushenko, der Trainer der Gäste, spürte das kippende Momentum und reagierte umgehend mit einer Auszeit. Davon ließ sich unsere Mannschaft allerdings nicht bremsen: Schnelle Punkte durch Jordan Mello-Klein und Shawn Gulley zwangen den Coach der Gäste somit direkt zur nächsten Auszeit. Mit 2:58-Minuten verbleibender Spielzeit in der ersten Halbzeit betrug die Führung der Stahnsdorfer nämlich nur noch 8 Punkte (24:32). Die Herforder Fans reagierten auf den schmelzenden Rückstand ebenfalls und feuerten unser Team lautstark an. Immer wieder gelang es nun, den Weg zum Korb zu finden und sich darüber hinaus wichtige zweite Wurfchancen zu erspielen. Der zwischenzeitlich 12-Zähler betragende Rückstand konnte so zur Pause auf 30:39 reduziert werden. Angesichts der Tatsache, dass die Mannschaft von Headcoach David Bunts 10 Feldwürfe weniger verzeichneten, sprach das Momentum somit für unser Team.

Nach der Halbzeit war die Devise somit klar: Den eigenen Wurfrhythmus weiter ausbauen und den bei bereits 10 Punkten stehenden Aufbauspieler Andrii Kozhemiakin noch enger verteidigen. Die Stahnsdorfer kamen mit viel Ballbewegung in die Partie, konnten ihre ersten Wurfchancen jedoch nicht verwerten. Doch auch der Rhythmus unserer Mannschaft lief stockend an, ehe Flügelspieler Alex Winck von der Freiwurflinie die ersten Punkte der zweiten Halbzeit erzielte. Nach vielen schnellen Angriffen waren es dann die Stahnsdorfer, welche das Tempo rausnahmen. Die Wurfquoten stiegen dadurch jedoch kaum, da unser Team mit viel Einsatz erfolgreich verteidigte. Gleichzeitig nahm die Mannschaft von Headcoach Bunts das Tempo an und erspielte sich durch Dainius Zvinklys immer wieder gute Chancen unter dem Korb. Mit gut 4 Minuten Restspielzeit im dritten Durchgang hatten wir uns so auf lediglich sieben Zähler Rückstand herangekämpft, was den Headcoach der Gäste zwang, die nächste Auszeit zu nehmen (38:45). Die Stahnsdorfer stellten nun auf eine Ganzfeldverteidigung um, was jedoch zuerst durch Alex Winck und danach von Vaidotas Volkus umgehend bestraft wurde. Die Stimmung in der BBG-Arena blieb somit lautstark, was den Rhythmus der Gäste spürbar störte. Doch zumindest defensiv schien sich Stahnsdorf infolgedessen neu zu sortieren und konnte die Würfe unseres Teams spürbar erschweren. Headcoach Bunts reagierte mit gut zwei Minuten Restspielzeit in Form einer Auszeit, um den Rückstand bis zum Viertelende weiter zu reduzieren. Doch die Gäste nutzten ihre Chancen nun besser, weshalb es mit einem 41:52-Rückstand ins letzte Viertel ging.
Beide Teams kämpften nun um jeden Ball. Die Intensität in der Verteidigung der Stahnsdorfer erschwerte die Würfe unseres Teams; gleichzeitig konnten wir den Weg zum Korb nahezu vollständig eliminieren und die Gäste so zu Distanzwürfen zwingen. Doch die kämpferische Auseinandersetzung forderte Tribut auf beiden Seiten: Nur selten gab es offene Würfe, unser Team fand jedoch zumindest vermehrt den Weg an die Freiwurflinie. Da die Chancen jedoch überschaubar blieben, änderte sich mit gut 5 Minuten Restspielzeit wenig am Rückstand (46:55). Headcoach Bunts reagierte mit einer Auszeit, um den verlorenen Rhythmus wiederzufinden und den starken Kampfgeist in der Verteidigung weiter zu beschwören. Dies gelang zwar, doch auch die Gäste aus Berlin fanden zum aus unserer Sicht ungünstigsten Zeitpunkt das Wurfglück wieder. Zwar stemmte sich unsere Mannschaft mit aller Macht gegen das Momentum der TKS 49ers, am Ende kann die Niederlage jedoch nicht abgewendet werden.
Trotzdem gibt es auch Hoffnung: Vor allem in der Verteidigung war dies gezeigte Leistung eine deutliche Steigerung und auch der Fastbreak wurde als effektive Angriffswaffe genutzt. Nun gilt es, in den nächsten Einheiten am Rhythmus aus dem Halbfeld zu arbeiten, um die neuen Spieler schnellstmöglich und vollumfänglich zu integrieren.