„Silbertablett“-Offerte wird nicht genutzt

„Silbertablett“-Offerte wird nicht genutzt

Herford. Auch im vierten Heimspiel der 3. Basketball-Bundesliga ging die BBG Herford leer aus. Beim 73:98 (14:25, 23:31, 17:20, 19:22) gegen die mit einem achtköpfigen, aber sehr qualitativ besetztem Rumpfteam angereisten Baskets Schwelm enttäuschte der ebenfalls nicht in Bestbesetzung auflaufende Tabellenvorletzte auf der ganzen Linie. Nun kommt es am nächsten Samstag beim noch punktlosen Schlusslicht Gießen Pointers zum richtungsweisenden Kellerduell.
„Bei der heutigen Niederlage gibt es nichts schön zu reden: uns wurde eine Chance auf dem Silbertablett serviert, die wir nicht genutzt haben“, konstatierte Herfords Teammanager Julian Schütz aufgrund der gegnerischen Dezimierung. Allerdings riefen die „Glorreichen Acht“ aus dem Ennepe-Ruhr-Kreis ihr Leistungspotenzial optimal ab, was fünf zweistellige Punktausbeuten belegen. Von den insgesamt 14 verwandelten Schwelmer Fernwürfen gingen jeweils vier auf die Konten der Shooting Guards Viktor Ziring und Chris Frazier. Bisweilen wurden diese Einschläge durch ein mangelhaftes Abwehrverhalten begünstigt, bisweilen aber auch von Schwelm perfekt inszeniert. Demgegenüber gelangen der BBG aus 22 Versuchen erst nach der Pause zwei Dreier. Darüber hinaus war auch die Quote von der Freiwurflinie mit neun „Fahrkarten“ aus 20 Versuchen sehr mäßig.
Als bester Gästeschütze mit 26 Zählern bestach Forward Calvin Oldham, dessen gleichnamiger Vater bereits vor der Jahrtausendwende die Bundesliga aufgemischt hatte und dort nach seiner aktiven Karriere mehrere Erstligisten als Headcoach in die Spur brachte. Der Apfel fällt halt nicht weit vom Stamm!
Herford lag bereits ab der ersten Minute in Rückstand und vermochte an diesem Tatbestand durchweg nichts mehr zu ändern. So trug die von Cheftrainer David Bunts nach dreieinhalb Zeigerumdrehungen genommene erste Auszeit keine Früchte. Der stattdessen kurz darauf erstmals kassierte zweistellige Rückstand wurde im zweiten Viertel nochmals vielversprechend minimiert. Verantwortlich für dieses Zwischenhoch waren Dainius Zvinklys als Center sowie der nun auch daheim debütierende Forward Shawn Tyrell Gulley. Insgesamt aber handelte es sich bei diesem Aufbäumen nur um ein Strohfeuer.
Im Schlussviertel erhielten auch die Bankspieler Aaron Kreuz, Philipp Svinger sowie der erst eine Woche zuvor aus Ankara nominell zur Zweitregionalliga-Reserve hinzugestoßene Mert Dulda Einsatzzeiten von fünf bis sieben Minuten. Letztgenannter Point Guard hatte bereits unmittelbar zuvor beim Heimspiel der Zweitvertretung gegen Spitzenreiter SVD Dortmund eine Viertelstunde heruntergespult und empfahl sich anschließend im ProB-Kader mit immerhin einem Korbleger. Im Gegensatz zu Dulda präsentierte sich Alexander Winck weniger gut auf Ballhöhe. Zunächst hatte der Guard sein angestammtes Dress mit der Rückennummer 5 daheim vergessen und wurde im Schlussviertel nach seinem zweiten technischen Foul vom Schiedsrichtegespann vorzeitig unter die Dusche delegiert. Ebenso wie Teammanager Schütz, sprach auch BBG-Trainer Bunts von einem gebrauchten Tag. Zudem waren die Voraussetzungen durch die Ausfälle von drei Stammkräften nicht optimal. „Wir haben sehr schlecht gespielt und sind in kein Viertel gut reingekommen. So etwas ist aber Voraussetzung, um in dieser Liga zu bestehen. Leider hat die Mannschaft nicht das umgesetzt, was sie kann. Wir haben heute eine große Chance vertan, uns dabei auch zu viele Ballverluste geleistet und Schwelm zu viele Möglichkeiten gewährt. Das ist sehr schade. "

BBG Herford: Niehus (3), Hightower (12), Winck (5), Svinger, Kreuz, Zemhoute (5), Dulda (2), Gulley (15), Volkus, Galiano (7), Zvinklys (20), Klesper (4).

Baskets Schwelm: Oldham (26), Ziring (14), Funk (2), Wessel (2), Flaa (16), Behr (14), Frazier (20), Nürenberg (4).