Die zwei Gesichter des Aufsteigers

Die zwei Gesichter des Aufsteigers

Basketball ProB-Nord: BBG Herford wirft nach vielversprechender Pausenführung die guten Vorsätze über Bord und unterliegt Rasta Vechta II trotz Hightower-Gala deutlich 60:76.

Herford. Drittes Spiel, dritte Niederlage. In der Basketball-ProB-Nord zahlt Aufsteiger BBG Herford unverändert Lehrgeld. Trotz einer verheißungsvollen Pausenführung ging der zweite Heimauftritt des Tabellenletzten diesmal gegen Rasta Vechta II mit 60:76 (16:17, 14:10, 17:29, 13:20) deutlich verloren.

Während die Rasta-Reserve nach Spielende professionelle Auslaufübungen praktizierte und ihr Trainer der Lokalpresse Rede und Antwort stand, schlich der Herforder Tross kleinlaut von dannen. Immerhin fand Gästecoach Hendrik Gruhn lobende Worte an den Gastgeber. „Ein Riesenkompliment an die BBG! In der ersten Halbzeit haben sie mit einer sehr hohen Intensität gespielt. Damit hatten wir nicht gerechnet und zu wenig Energie dagegen aufgebracht. In der zweiten Halbzeit haben wir das besser verteidigt und die Herforder Spieler zu schwierigeren Würfen gezwungen. Bei einer verbesserten Defensive sind dann auch sogleich die eigenen Würfe besser gefallen. Das war der Schlüssel zum Erfolg, für unsere junge Mannschaft ein echter Lernprozess.“ 

Im Anfangsviertel offenbarten beide Teams gewisse Ladehemmungen. Auf Seiten der zunächst stets rückständigen Herforder (4:9, 6:15) sorgte der 37-jährige Routinier Vaidotas Volkus nach siebeneinhalb Minuten in Form des ersten Dreiers für die Initialzündung, auf den Dion Braimoh zwei Zeigerumdrehungen später einen zweiten Einschlag aus der Ferne folgen ließ. Die in den Schlusssekunden vom wieder einmal bestechend auftrumpfenden US-Amerikaner Lavon Hightower erzielte erstmalige BBG-Führung drehten die Niedersachsen noch vor der ersten Sirene. Im zweiten Viertel dauerte es gut drei Minuten bis zum ersten BBG-Treffer, worauf ein Aufwärtstrend folgte. So markierte Hightower mit dem 28:27 die zweite Führung (18.), die immerhin bis zur Halbzeitpause hielt.

Nach dem Seitenwechsel verfiel Herford allerdings in alte Lethargie. Einfache Ballverluste – teilweise unter dem eigenen Korb – schworen ab der 23. Minute einen erneuten Rückstand (34:36) herauf, der sich bis zum Schluss zweistellig ausweiten sollte und im Schlussabschnitt mit 18 Zählern seinen Höchststand erfuhr. So blieben die Schützlinge von Headcoach David Bunts im dritten Abschnitt fast fünf Minuten ohne Feldkorb.

Die erneute Hereinnahme des in der ersten Halbzeit größtenteils auf der Bank schmorenden Guards Piet Niehus brachte nur ein kurzes Strohfeuer. Der bis dato zehn Punkte erzielende Forward Dainius Zvinklys wurde in Halbzeit zwei von der Gästedefense weitgehend neutralisiert.

Der erneuten Galavorstellung von Hightower (25 Punkte, darunter zehn Freiwürfe sowie elf Rebounds) standen ansonsten zu eklatante Leistungsschwankungen gegenüber. Lediglich Zvinklys traf noch zweistellig, während fünf Herforder Akteure leer ausgingen. „Die Körpersprache hat nicht gepasst. Jetzt ist Feedback gefragt. Wir müssen die Mängel in Ruhe analysieren“, kommentierte BBG-Teammanager Julian Schütz den Leistungsabfall.

Demgegenüber bestach Rasta durch mannschaftliche Geschlossenheit mit mehrheitlicher Rebound-Quote (49:42). Alle Gästeakteure netzten ein.
BBG Herford: Niehus (5), Braimoh (7), Alban, Hightower (25), Winck, Svinger, Zemhoute (2), Brinkmann, Volkus (3), Galiano (4), Zvinklys (14), Klesper.

Rasta Vechta II: Bijlsma (2), Bayram (5), Jänen (3), Culver (14), Insinger (2), Smit (9), Bühner (2), Okpara (12), Brockhoff (8), Grünloh (12), Bedime (5), Gilian (2).