Herford. Am 26. Spieltag der BARMER 2. Basketball Bundesliga kamen die bereits abgestiegenen Gießen Pointers zu uns in die BBG-Arena. Für unsere Mannschaft ging es vor allem darum, mit einer guten Leistung das Ende der Saison 2022/23 zu besiegeln. Die Pointers hingegen wollten sich am letzten Spieltag trotz des Abstiegs noch für die Niederlage im Hinspiel revanchieren. Die Chancen auf unseren ersten Heimsieg standen jedoch kurz vor Tip-Off gut, da sowohl Jacob Ledoux als auch Nemanja Nadjfeji nicht mit in die BBG-Arena gereist waren.
Zu Beginn der Partie kam unser Team, welches auch am letzten Spieltag von gut 300 Fans begleitet und angefeuert wurde, gut in die Systeme und so dauerte es nicht lang, bis die ersten Zähler durch Vaidotas Volkus erzielt werden konnten. Doch auch die Gäste aus Gießen fanden schnell zum eigenen Spiel und erwiderten den schnellen Beginn routiniert. Der offensive Rhythmus unseres Teams ließ sich davon jedoch nicht bremsen; allen voran Shawn Gulley punktete gleich mehrfach unter dem gegnerischen Korb. Gießen brauchte jedoch nur wenige Momente, um sich auf de Systeme unserer Mannschaft einzustellen und verhinderte so weitere schnelle Punkte. Gleichzeitig gelang es dem Aufbauspieler der Gießener, Carl Paul, gleich zwei Dreipunktwürfe zu verwandeln (6:12). Das anfangs auf Augenhöhe geführte Duell entwickelte sich in Mitte des ersten Viertels vor allem für die Gießener. Während unser Team immer wieder große Probleme hatte, durch gutes Zusammenspiel einfache Würfe zu erspielen, kamen die angereisten Pointers vor allem dank ihrer Wurfquoten von jenseits der Dreipunktlinie gut in die Begegnung. Nach einer Auszeit von Coach Dictapanidis Mitte des ersten Viertels und einigen taktischen Maßnahmen gelang es uns jedoch deutlich besser, den Weg zum Korb zu finden. Vor allem schnelle Abschlüsse und konsequente Verteidigungsarbeit führten zu einem 6:0-Lauf und einem Anschluss an die davonziehenden Gießener. So entwickelte sich nach einem leicht verschlafenen Startschuss eine offene Partie mit einem Zwischenstand von 21:26 nach den ersten zehn Minuten.
Im zweiten Viertel war es vor allem die Defensive unserer Mannschaft, welche die Pointers vor eine Herausforderung stellte. Gleichzeitig gelang es Forward Shawn Gulley, die Führung der Gäste weiter zu reduzieren. Nach gut drei Spielminuten ohne Punkt seiner Mannschaft reagierte der Trainer der Gießener mit einer Auszeit. Zwar hatte man auch nur vier Zähler zugelassen, doch die intensive Verteidigungsarbeit unseres Teams zahlte sich aus. Doch auch nach der Auszeit gelang es den Gästen nicht, den Rhythmus zu stören. Vor allem das höhere Spieltempo und die damit einhergehende Intensität sorgte für einen Führungswechsel zu Gunsten der Herforder (31:26). Doch die Partie wurde mit steigender Intensität auch durchaus hitziger und nach einem doppelten technischen Foul (Lischka und Zvinklys) drohte das Momentum zu kippen. Dank Routinier Vaidotas Volkus brach der offensive Rhythmus jedoch kaum. Gleichzeitig machte sich jedoch auch bemerkbar, dass Giessen den Zug zum Korb weiterhin forcierte: Sowohl Dainius Zvinklys als auch Vaidotas Volkus hatten kurz vor der Halbzeitpause bereits ihr drittes persönliches Foul zugesprochen bekommen. Aber auch die Gäste hatten mit Foulproblemen zu kämpfen, was wir weiterhin nutzten, um entschlossen zum Korb zu ziehen und so zur Halbzeit dank eines getroffenen Dreipunktwurfes durch Shawn Gulley mit einer 44:35-Führung in die Kabine zu gehen.
Nach der Halbzeitpause kamen wir gut in den dritten Spielabschnitt. Gleich der erste Wurf gelang unserer Nummer 23 und auch defensiv machten wir es den Gießenern schwer. Die Umstellungen von Coach Dictapanidis zeigten früh Wirkung: Viel Ballbewegung und kluge Bewegungen abseits des Balles ermöglichten uns offene Würfe oder den Weg an die Freiwurflinie. Und auch defensiv gelang es uns nun deutlich besser, die Angriffe der Gäste zu erschweren. Nach einigen guten Aktionen und einer 54:40-Führung fingen sich die Pointers jedoch und fanden zumindest am offensiven Ende zurück in die Partie. Mitte des dritten Viertels hatten nun sowohl Dainius Zvinklys als auch Vaidotas Volkus vier persönliche Fouls. Dies nutzten die Gäste zu nutzen und suchten vermehrt den Weg zum Korb, um die Führung zu verkürzen (56:45). Doch ein getroffener Dreipunktwurf sowie ein schneller Layup von Jordan Mello-Klein sorgten für reichlich Stimmung und eine 61:45-Führung in der BBG-Arena. Angespornt von der Leistung seines Aufbauspielers erzielte auch Filmore Beck seinen nächsten Treffer und zwang den gegnerischen Trainer zu einer Auszeit, um das Momentum unserer Mannschaft zu brechen. Davon ließ sich Forward Shawn Gulley jedoch nicht abbringen. In dieser Phase des Spiels war der Herforder nicht zu stoppen und traf gleich mehrere Dreier in Folge, um die Führung auf 75:46 zu erhöhen. Die begeisterten Fans quittierten die gezeigte Leistung lautstark und feuerten wie losgelöst die eigene Mannschaft an. Der Hunger nach dem ersten Heimsieg der Saison war spürbar. Zwar gelang es den Gießenern in den letzten Minuten des dritten Viertels noch einige Akzente zu setzen; an einer deutlichen 78:50-Führung änderte dies aber wenig. Im letzten Viertel wollte die Mannschaft nun noch einmal alles auf dem Feld lassen und kämpfte ab der ersten Sekunde um jeden Zentimeter sowie Wurf. Der Wunsch, den treuen Fans in der BBG-Arena noch einen letzten Sieg im letzten Spiel zu bescheren, war spürbar. Gleichzeitig zeigte sich nun jedoch auch die Erschöpfung nach drei starken Vierteln. Die nachlassende Konzentration konnten die Pointers ihrerseits nutzen und durch zwei offene Würfe die mitgereisten Fans wieder in die Partie zurückbringen. Herforder Coach Chris Dictapanidis spürte die Erschöpfung seines Teams und nahm eine Auszeit, um personelle sowie taktische Änderungen vorzunehmen. Dies machte sich auch umgehend bemerkbar; vor allem in Form von Shawn Gulley, welcher einen absoluten Gala-Abend hatte. Bereits Mitte des letzten Viertels verzeichnete der Herforder Forward 34 Punkte und 11 Rebounds. Durch seine konstante Wurfquote sowie sein Rebounding konnten die Big-Men unserer Mannschaft so wichtige Minuten pausieren und der Gefahr eines vorzeitigen fünften und damit disqualifizierenden Fouls entgehen. Die Standing-Ovation bei seiner Auswechslung untermalte die herausragende individuelle Leistung des deutschen Forwards. Der Spielfluss geriet jedoch nicht ins Stocken, da die Systeme und das Zusammenspiel der Herforder Mannschaft am heutigen Abend einfach zu gut funktionierte. Zwar kämpften die angereisten Pointers mit aller Kraft gegen die Niederlage an, am Ende steht jedoch der erste Heimsieg der BBG Herford fest: 100:73!
Nach der anstrengenden Saison gilt es nun, Bilanz zu ziehen und die Zeit zu nutzen, um aus der ersten Profi-Saison in der BARMER 2. Basketball Bundesliga zu lernen und sich bestmöglich auf die nächste Saison auf Bundesliga-Niveau vorzubereiten. Ein großer Dank gilt allen Sponsoren, Fans und Unterstützern unseres Vereins während dieser nicht immer einfachen Zeit!