Herford (ha). Einen klassischen Fehlstart legte die BBG Herford am Samstag Abend zum Saisonauftakt der 2. Basketball-Bundesliga ProB-Nord auf das Parkett. Das eigentlich favorisierte Team von Christos Diktapanidis verlor bei den aus der fünfthöchsten Liga um gleich zwei Ebenen aufgestiegenen Seawolves Rostock II unglücklich mit 75:76 (14:14, 22:26, 21:18, 18:18).
„Das Ergebnis ist sehr schade. Unsere Verteidigung und Fastbreaks waren gut. Einige aussichtsreiche Würfe haben wir ausgelassen. Uns fehlten nur wenige Sekunden zum Sieg“, trauerte Herfords Headcoach Diktapanidis den ausgelassenen Chancen in einem lange auf Augenhöhe verlaufenen Duell hinterher. Keines der beiden Teams besaß über die gesamte Spieldauer mehr als sieben Zähler Vorsprung.
In einer umkämpften Partie mit mehreren Führungswechseln lag die BBG 150 Sekunden vor Schluss mit 70:74 im Hintertreffen, nachdem Rostocks 21 Punkte markierender US-amerikanische Guard Branden Maughmer mit einem Dreier getroffen hatte. Kurz darauf sorgte aber der im Sommer von den Aschersleben Tigers an die Werre gekommene Forward Julius Stahl ebenfalls aus dem Außenbezirk für neue Schubkraft, worauf der mit 25 Zählern überragende Shawn Gulley mit einem Korbleger das 75:74 folgen ließ. Damit lag für die BBG Herford der angepeilte Auswärtssieg in greifbarer Nähe, zumal nur noch zehn Restsekunden auf der Uhr standen.
Als Spielverderber kristallisierte sich jedoch Michael Jost heraus. Der erst vier Tage zuvor 35 Jahre alt gewordene Forward netzte in den letzten fünf Sekunden der Partie entscheidend für die Mecklenburger ein. Herfords anschließende Auszeit brachte nichts mehr, da Gulleys finaler Wurf das gewünschte Ziel verfehlte.
Von den insgesamt zwölf nominierten Gästeakteuren blieben Jan Brinkmann, Tristan Göbel und Lars Brodisch komplett auf der Bank, demgegenüber erhielt Korbjäger Gulley mit 37,5 Einsatzminuten kaum eine Verschnaufpause. Ihm war auch das ausgeglichene Anfangsviertel durch seinen verwandelten Wurf zum 14:14 in der Schlusssekunde des ersten Abschnitts zu verdanken.
Zeit zum Trauern bleibt der BBG Herford nicht. Bereits am Dienstag, 3. Oktober, steht das nächste Meisterschaftsspiel beim ebenfalls gestrauchelten Titelanwärter Lok Bernau auf der Tagesordnung – diesmal unter anders verteilten Vorzeichen.
BBG Herford: De Sousa (1), Michels (6), Zenelaj (5), Göbel, Gulley (25), Harper (16), Stahl (10), Brodisch, Sola (8), Volkus (4), Brinkmann, Margaritis.