Sieg in Gießen nach Rückstand

Sieg in Gießen nach Rückstand

Herford. In der Nordstaffel der 3. Basketball-Bundesliga hat die BBG Herford im neunten Saisonspiel trotz dreier verlorener Viertel bei einem überwiegenden Rückstand mit bisweilen sogar 22 Punkten auf der Zielgeraden noch einen vorzeitigen Meilenstein zum anvisierten Klassenerhalt setzen können. Durch den bei Schlusslicht Gießen Pointers mühsam erworbenen 86:83-Auswärtssieg (20:24, 18:24,17:22, 31:13) ist der Vorsprungauf den hessischen Kontrahenten nun auf fünf Zähler angewachsen. 

Der derzeitige zwölfte Tabellenplatz würde den Hansestädtern aus sportlicher Sicht zum Minimalziel ausreichen. Allerdings durchlebte die BBG eine emotionale Achterbahnfahrt, ehe der wichtige Teamerfolg perfekt war. Nach wechselseitigen Führungen geriet der Aufsteiger zur ersten Sirene knapp ins Hintertreffen. Gehemmt durch eine viereinhalbminütige Offensivflaute weitete sich der Rückstand im zweiten Viertel zweistellig aus. Erschwerend kam aus Herforder Sicht hinzu, dass Forward Dainius Zvinklys in dieser Phase bereits mit drei Fouls vorbelastet war. Für den litauischen Leistungsträger sollte es nach dem Seitenwechsel aber noch schlimmer kommen. 

Eine weitere spielerische Regelwidrigkeit sowie ein unsportliches Foul bedeuteten im dritten Abschnitt Zvinklys’ vorzeitigen Ausschluss bei insgesamt nur 13 Einsatzminuten. Damit konnte Headcoach David Bunts fortan nur noch auf acht Spieler zurückgreifen, zumal mit Marc Klesper, Fabio Galiano und dem Langzeitverletzten Jan Brinkmann drei Stammkräfte fehlten. Zu dieser Zeit war der Rückstand bereits desaströs auf 45:67 ausgewuchert. „Mit der Leistung in den ersten 30 Minuten kann man sicherlich nicht zufrieden sein“, urteilte der von zu Hause via Internet die Partie verfolgende BBG-Geschäftsführer Jürgen Berger.

Dass seine Mannschaft dennoch in die Spur zurückfand, war einem gemeinschaftlichen Kraftakt mit individuellen Glanzlichtern zu verdanken. Zur Kehrtwende setzten die nun defensiv stabileren Gäste in der zweiten Hälfte des Schlussviertels an, wo sie vier Minuten ohne Gegentreffer blieben, den Rückstand wieder ins Einstellige minimierten und durch einen Dunking ihres Guards Piet Niehus in der 38. Minute die Führung zum 80:79 zurückeroberten. Diese hielt durchgängig bis zum Ende, wobei die aus taktischen gegnerischen Fouls resultierenden Freiwürfe in der finalen Phase verwandelt wurden. Zuvor hatten unter anderem Omar Zemhoute und Alexander Winck mit drei Dreiern und Nervenstärke von der Freiwurflinie die Lunte zur Initialzündung gelegt.

Immerhin trafen in diesem Schlüsselspiel vier der acht BBG-Schützen zweistellig, was die 23 Zähler betragende Ausbeute des starken Gießener Centers Jan Lischka kompensierte. Das Fehlen des Pointers-Forward Jalen Tyler Gibbs spielte Herford zweifellos in die Karten. „Schlüssel zum Erfolg war der Kampfgeist meiner Jungs. Im vierten Viertel haben wir durch aggressives Pressing Turnovers erzwungen und unsere Würfe besser genutzt“, betonte David Bunts.

BBG Herford: Niehus (10), Alban (4), Hightower (19), Winck (7), Svinger, Zemhoute (15), Gulley (9), Zvinklys (8), Volkus (14)