Mit starker und schwacher Halbzeit ins Playoff-Finale

Mit starker und schwacher Halbzeit ins Playoff-Finale

Nach einer furiosen ersten Hälfte kam die 1. Herrenmannschaft beim Deutzer TV nur mit einigem Glück und Geschick noch zu einem 87:83 (28:20/30:15/12:27/17:21)-Auswärtssieg. Dadurch steht die BBG mit 2:0-Siegen im Playoff-Finale der 1. Regionalliga West und spielt dort gegen die BSV Münsterland Baskets Wulfen. 

Unbeeindruckt von der weiten Anreise und der Stimmung in der voll besetzten Deutzer Halle starteten die Herforder in beeindruckender Weise. Ehe sich die Hausherren versahen, lag die BBG mit 18:2 (4.) in Front. Gleichgültig, ob durch Schnellangriff nach sicherem Abwehrrebound oder durch hochprozentige Trefferquote aus dem strukturiertem Positionsangriff: Den Gästen gelang nahezu alles. Erst nach einer Auszeit, der Einwechselung des physisch starken Centers Fröhlingsdorf sowie defensiver Umstellung fingen sich die Deutzer und verkürzten Mitte des Viertels auf 24:15. Dennoch blieb das BBG-Spiel in jeder Hinsicht dominant, und auch die nach langer Verletzungspause erst wieder zum zweiten Mal eingesetzten Filip Serwatka und Vaidotas Volkus steuerten wichtige Punkte und Rebounds bei. In herausragender Form präsentierte sich in dieser Phase auf Gästeseite aber Dzemal Taletovic: Der Scharfschütze vom Dienst versenkte seine Fernwürfe aus allen Lagen und war bis zur Halbzeit phänomenale sieben Mal jenseits der Dreierlinie erfolgreich. Als dann noch der Deutzer Fröhlingsdorf mit zwei unsportlichen Fouls von der Partie ausgeschlossen wurde, setzte sich die BBG über 40:21 (14.) bis zum Halbzeitpause auf scheinbar beruhigende 58:35 ab. Wenn es zu diesem Zeitpunkt überhaupt etwas beim Team von Coach David Bunts zu bemängeln gab, war es die nicht optimale Freiwurfquote, sonst wäre die Führung noch höher ausgefallen.

Wer jetzt meinte, die Herforder wären auf dem besten Weg, das überaus klare Ergebnis der Hauptrunde annähernd zu wiederholen (105:55-Auswärtssieg), sah sich nach dem Seitenwechsel schnell eines Besseren belehrt. Die Gastgeber kamen mit einer aggressiven „Alles-oder-nichts“-Mentalität aus der Kabine, während sich bei der BBG unerwartet Unsicherheiten in Angriff und Abwehr einschlichen. Während auf Seiten der Gäste immer weniger zusammen lief, wurde Deutz mit jeder gelungenen Aktion besser und startete angetrieben von Patrick Reusch (29 Punkte) eine furiose Aufholjagd über 60:46 (34.) zum 66:60. Man mochte kaum glauben, wie der 20 Minuten souverän auftretende Meister der Hauptrunde jetzt den Faden verlor und seine Offensive zeitweise zum Erliegen kam. Jede Menge Fehlwürfe, auch von der Freiwurflinie, und fahrige Anspiele im Angriff, keine Abwehrmittel gegen die nun treffsicheren Gastgeber: Der scheinbar schon sichere Sieg geriet beim 77:73-Zwischenstand tatsächlich noch in Gefahr. Zum Glück für die BBG gelangen dann aber in der „crunch time“ entscheidende Aktionen: Zunächst traf Aufbau Ole Wendt gleich gegen drei Gegenspieler einen Dreipunktewurf. Wenig später eroberte sich Juhwan Harris-Dyson kurz hinter der Mittellinie den Ball und schloss trotz Foul erfolgreich ab und traf auch den Freiwurf zum 83:75. Deutz stemmte sich in den Schlusssekunden noch einmal mit aller Macht gegen die Niederlage, kam aber nicht mehr näher als zum 87:83 heran.

Am Ende stand so ein zwar knapper, aufgrund der brillanten ersten Halbzeit und der durchgehenden Führung nicht unverdienter BBG-Auswärtssieg. In den nun anstehenden Finals gegen Wulfen wird es aber darauf ankommen, die unzweifelhaft vorhandene gute Form nicht nur eine Halbzeit, sondern über die gesamte Spielzeit auf den Platz zu bringen, um auch diese „best of three“-Serie erfolgreich zu meistern.

BBG mit: Dzemal Taletovic (21), Ole Wendt (19), Juhwan Harris-Dyson (15), Dainius Zvinklys (14), Omar Zemhoute (7), Piet Niehus (4), Filip Serwatka (4), Vaidotas Volkus (3), Ogechi Nebo, Ferdinand Kleber, Jan Brinkmann (dnp), Philipp Svinger (dnp).